Natürliche Katzennahrung

 

Die Katze ist ein Fleischfresser!

Nährstoffe aus Pflanzen kann sie nur verdauen, wenn sie

hoch aufgeschlossen sind und auch dann nur im geringen Maße.

Die natürliche Nahrung der Katze besteht aus kleinen Säugetieren und Vögeln.

Diese Beutetiere liefern nicht nur Muskelfleisch und Innereien,

sondern auch Knochen und damit Mineralstoffe, halbverdaute

Pflanzenteile (im Mageninhalt der Beutetiere!) sowie Ballaststoffe in Form von Fell oder Federn.Die ideale Katzenration sollte daher in der Zusammensetzung der natürlichen Nahrung weitgehend entsprechen.

Leider ist das bei ausschließlicher Fütterung mit industriell hergestelltem Fertigfutter nicht gewährleistet!

Eine Vielzahl von Krankheiten ist ernährungsbedingt oder wird durch falsche Ernährung ausgelöst.Bieten Sie Ihrem Kätzchen von Anfang an eine abwechslungsreiche und hochwertige Ernährung.Einseitige Fütterung und mindere Futterqualität ist Sparsamkeit am falschen Ende, die Sie im Laufe des Lebens nicht selten durch hohe Tierarztrechnungen teuer bezahlen müßen!

  !!! Dosenfutter !!!

Achten Sie beim Kauf einer Dosennahrung darauf, dass sie fast ausschließlich Fleisch oder Fisch enthält. Sonstige Beigaben wie Reis, Käse u.a. sollten auf der Dose genau angegeben sein und nicht mehr als max. 10% der Gesamtmenge ausmachen. Kaufen Sie nur Dosenfutter ohne Geschmacksverstärker, Konservierungs-, Geschmacks- oder Farbstoffe. Die Freiheit von solchen Zusatzstoffen sollte auf der Dose vermerkt sein. Gutes Dosenfutter erhalten Sie im Zoofachhandel oder Online. Kaufen Sie niemals konventionelles Dosenfutter mit der Deklarierung, pflanzliche und tierische Nebenerzeugnisse", wie sie in Supermarkten angeboten werden!

Als Dauerernährung ist jedoch auch qualitativ hochwertiges Dosenfutter nicht zu

empfehlen. Es ist sterilisierte, denaturierte Nahrung. Sich ständig von Konserven

ernähren, kann nicht gesund sein! Durch die weiche Konsistenz der Dosennahrung

werden die Katzenzähne, die ja für die Erbeutung und Zerkleinerung von Mäusen und

Vögeln dienen sollen, nicht genügend beansprucht. Die Zahnbeläge werden nicht

abgerieben und auf die Dauer entsteht der gefürchtete Zahnstein.

 

!!! Trockenfutter !!!

  Trockenfutter ist als Hauptnahrung für Katzen grundsätzlich abzulehnen. Da dem Futter in dieser Form die Feuchtigkeit bis auf 10% entzogen wurde,

muss die Katze für jedes Gramm Trockenfutter, das sie isst,

mindestens das 3 – bis 4fache an Wasser zu sich nehmen.

Auch wenn immer frischesTrinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht, nehmen viele Katzen nicht genügend Flüssigkeit auf, um diesen großen Bedarf zu decken. Mangelnde Flüssigkeitszufuhr führt zu stark konzentriertem Urin. Das ist, wie man inzwischen weiß, die Hauptursache für die Entstehung von Harngries und Harnsteinen bei Katzen. Rufen wir uns ins Gedächtnis zurück:

"die natürliche Nahrung der Katze sind Beutetiere."

Mäuse und Vögel bestehen zu 70-80% aus Wasser!

Wie kann man angesichts dieser Tatsache Trockenfutter als Hauptnahrung empfehlen?

Es enthält Geschmacksverstärker sowie Duft- und Lockstoffe. Besonders

Geschmacksverstärker führen zu einem gestörten Sättigungsgefühl.

Katzen, die Trockenfutter erhalten, essen mehr, als sie benötigen und sind nicht selten übergewichtig.

!!! Und nicht zuletzt !!!

  Trockenfutter, angeblich aus hochwertigenInhaltsstoffen bestehend, liegt tage- bis wochenlang ungekühlt erst im Supermarkt, dann im Schrank, bis es aufgebraucht ist. Es muss konserviert sein, um nicht zu verderben.Konservierungsstoffe belasten den Körper Ihrer Katzen! In den letzten Jahren werden zunehmend Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und Futtermittelallergien bei Katzen diagnostiziert. In Fachkreisen wird ein Zusammenhang dieser Krankheiten und der Ernährung mit industriell gefertigtem Tierfutter vermutet. Das sollte für jeden Tierfreund ein Grund zum nachdenken und handeln sein.

  Rohes oder gekochtes Fleisch?

          Katzen braten oder kochen ihre Beutetiere nicht, bevor sie sie verspeisen.

          Es ist daher nur zu empfehlen, ihr die tägliche Fleischration roh anzubieten.

              Im rohen Fleisch sind Nährstoffe und Vitamine in unveränderter               

               und für den Katzenorganismus gut verwertbarer Form enthalten. 

Sie können fast alle Fleischarten rohanbieten mit Ausnahme von Schweine- und Geflügelfleisch. Durch rohes Schweinefleisch können sich Katzen mit dem gefährlichen Aujeszky-Virus und durch Geflügelfleisch mit Salmonellen infizieren!

       !!! Gerne gegessen wird Rind- oder Lammfleisch !!! 

  Bandwürmer bekommen unsere Katzen nicht durch roh verfüttertes Fleisch

unserer Schlachttiere – so wie oft befürchtet – sondern hauptsächlich durch den Verzehr von Mäusen.

Mäuse sind Zwischenwirte des typischen Katzenbandwurms.

  Frieren Sie das Fleisch vor dem Verfüttern bei mindestens 15°C

etwa 24 Stunden ein.

 Eventuell vorhandene Bandwurmfinnen werdendadurch sicher abgetötet.

Katzen haben einen relativ kurzen Darm.

        Sie können daher nur gut verdauliche Fleischsorten ausreichend verwerten.

       In der Natur spielen aus diesem Grund die Samtpfoten mit ihren Beutetieren,

was uns Menschen oft unerträglich grausam erscheint.

  Im Organismus der gefangenen Mäuse oder Vögel werden dabei Stresshormone

freigesetzt, die zum einen die Beutetiere für Schmerzen unempfindlicher und zum

                  anderen ihr Fleisch weicher und für die Katze verdaulicher machen.

                      Verfüttern Sie daher nur „gutes" Muskelfleisch. Mit Flechsen

                              durchsetzte Fleischteile, wie z.B. bei Gulasch

                          oder Suppenfleisch können Katzen kaum verwerten.

      Oft lassen sie solches Fleisch einfach stehen oder erbrechen es    nach     kurzer Zeit. Bieten Sie das Fleisch in großen Stücken an,

damit die Katze wie eine Maus zerkleinern muss.

Das ist die beste Vorbeugung gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündung!

Roher oder gekochter Fisch?

 Fisch wird von vielen Katzen besonders geliebt. Er besteht aus hochwertigem,

von der  Katze besonders gut verdaulichem Eiweiß

und kann 2-3 x pro Woche verfüttert werden.

Allerdings ist im rohen Fisch (auch in rohen Schalentieren wie z.B. Muscheln)

ein Enzym enthalten, das der Katze das lebensnotwendige Vitamin B1 „raubt". Verfüttern Sie Fisch nur gekocht, gedünstet oder gebraten.

!!! Bitte beachten Sie !!!

Katzen mit einer Schilddrüsenerkrankung sollten wegen der darin enthaltenen relativ hohen Jodmenge keine Meeresfische essen.

Hier können Sie auf Süßwasserfische, wie z.B. Forellen ausweichen.

  Darf eine Katze Milch trinken?

   Ein Kätzchen, das von Jugend auf Milch zu trinken bekommt, wird sie auch als

erwachsene Katze gerne trinken und meist gut vertragen. Milch enthält hochwertiges

Eiweiß, Vitamine und Kalzium. Sie bietet sich daher als vorzügliche Ergänzung zur

Fleischernährung an. Besonders kleine Kätzchen benötigen während der

Wachstumsphase vermehrt Kalzium. In der Natur wird dieser Mineralstoffbedarf durch die Knochen der Beutetiere gedeckt. Hier kann man bei unseren Hauskatzen durch Milchprodukte die Bilanz ausgleichen.

Einige Katzen (es ist etwa eine von zehn) reagieren auf Milch mit Durchfall. Nicht das

Fett in der Milch ist daran schuld, sondern der Milchzucker, der darin enthalten ist.

Milchzucker wird normalerweise im Darm durch ein Enzym abgebaut.

Fehlt dieses Enzym im Darm der Katze, so entsteht Durchfall.

In diesem Fall müssen Sie leider auf die Verfütterung von Milch verzichten.

Als Alternative hat sich Joghurt bewährt.

Joghurt ist durch Joghurtbakterien vergorene Milch und enthält wenig bis gar keinen

Milchzucker. Verwenden können Sie Naturjoghurt, den Sie,

je nach Geschmack Ihrer Katze auch einmal mit Leberwurst oder Thunfisch verfeinern können. Kondensmilch wird von vielen Katzen gerne getrunken.

Durch Verarbeitung und Konservierung enthält sie jedoch so gut wie keine Vitamine, dagegen relativ viel Phosphat.

Dadurch eignet sie sich nicht als Mineralstoffergänzung.

Übrigens Milch ist ein Nahrungsmittel und kein Getränk. Auch wenn Ihre Katze

regelmäßig Milch trinkt, sollte dennoch immer frisches Wasser zur Verfügung stehen!

Auszug aus dem Buch :

"Ernährung der Katze"

 von Dr. Doris Quinten