Ice-Bär / März 2013
Ice-Bär / März 2013

Jährlich impfen - ist das Sinnvoll!

 

  Immer noch werden sie verschickt, die Einladungskarten der Tierärzte zur „jährlichen Wiederholungsimpfung". Dabei entspricht die jährliche Impferei nicht einmal mehr der offiziellen „Leitlinie" der Tierarztverbände. Aber das interessiert viele Tierärzte nicht, sie möchten auf den schönen Umsatz nicht verzichten.

Kein Mensch geht jährlich zum Impfen. Die einzige Ausnahme ist die Grippeimpfung (falls man an deren Wirksamkeit glaubt). Grippeimpfstoffe werden fast jedes Jahr neu entwickelt, weil sich Grippeviren ständig verändern und die Impfstoffe dann nicht mehr zu den zirkulierenden Erregern passen. Aber sonst sind jährliche Wiederholungsimpfungen in der Humanmedizin unbekannt.

In der Tiermedizin ist das anders, da wird so getan, als hätten Katzen (oder Hunde) kein Immungedächtnis. Das ist natürlich Unfug, alle Säugetiere haben Immungedächtniszellen, ob Mensch, Katze oder Maus.

 

                                  1.) Welche Impfungen sollten Katzen bekommen?

Alle Katzen sollten mindestens gegen Katzenseuche (felines Parvovirus) ausreichend geimpft werden, am besten im Welpenalter. Meistens erhalten Katzen Kombi-Impfstoffe gegen Seuche und Schnupfen. Die Seucheimpfstoffe gelten als sehr wirksam. Die Schnupfenimpfstoffe jedoch nicht, was an der Art der Erreger (Herpesvirus und Calicivirus) liegt. Schnupfenimpfstoffe verhindern nicht die Infektion, sie können höchstens die Krankheitssymptome mildern.

2.) Wie oft sollten Katzen gegen Seuche oder Seuche/Schnupfen geimpft werden?

Kritische Hochschulveterinäre wie Professor Ron Schultz halten Wiederholungsimpfungen gegen Seuche für überflüssig, weil die Impfung lebenslang schützt, wenn die Katzen richtig grundimmunisiert wurden. Richtig heißt: wenn die letzte Impfung nicht zu früh gegeben wurde, also mit mindestens 16 Wochen oder besser noch etwas später. Wiederholungsimpfungen gegen Schnupfen sind laut Schultz schon deshalb nicht sinnvoll, weil die Impfstoffe wenig bringen. Katzen erkranken an Infektionen der Atemwege, ob sie geimpft sind oder nicht – Katzenschnupfen ist eine typische Stresskrankheit.

 

3.) Sollten Katzen gegen das Feline Leukämievirus („Leukose") geimpft werden?

 Die Impfung gegen FeLV ist bei Katzenwelpen oder Jungkatzen sinnvoll, wenn sie Freigang haben oder mit Freigängern in Kontakt kommen. Ron Schultz plädiert für drei Impfungen: zwei im Welpenalter und dann noch mal eine,

wenn die Katze ein Jahr oder etwas älter ist. Danach sollte diese Impfung nicht mehr gegeben werden, weil ihre Schutzwirkung nicht größer ist als die körpereigene Abwehr, die erwachsene Katzen gegen diesen Erreger besitzen.

 

                                                                     !!! Achtung !!!

Der wichtigste Schutz von Katzen gegen diesen Erreger ist, sie von Virusausscheidern fernzuhalten, also von Katzen, die dauerhaft mit dem Felinen Leukämievirus infiziert sind und das Virus ausscheiden. Deshalb sollten alle Katzen darauf getestet sein, bevor man sie mit anderen Katzen zusammenbringt. Gelegentlicher flüchtiger Kontakt mit FeLV-infizierten Artgenossen ist nicht so riskant, wie gern verbreitet wird. Das Virus ist nicht sehr ansteckend und hält sich auch nicht lange außerhalb seines Wirts.

Aber:

Leben Katzen ständig mit FeLV-Ausscheidern zusammen, so dass sie sehr viele Viren abkriegen, sind sie auch durch jährliche Impfung nicht vor Ansteckung geschützt.

 

                                   4.) Sollten Katzen gegen Tollwut geimpft werden?

 Deutschland ist seit Herbst 2008 offiziell tollwutfrei, das heißt, es gibt keine Fuchstollwut mehr. Allerdings tritt, wenn auch sehr vereinzelt, Fledermaustollwut auf. Katzen sind für das Fledermaustollwutvirus empfänglich, sie können daran erkranken. Deshalb sollten Tiere, die mit Fledermäusen in Kontakt kommen können, mindestens zweimal in ihrem Leben gegen Tollwut geimpft werden.

5.) Welche Impfungen sollte man ganz weglassen?

 Die FIP-Impfung ist teuer, ihr Nutzen ist mehr als zweifelhaft.

 Impfstoffe gegen Chlamydien sind in manchen Seuche-Schnupfen-Kombis enthalten.

                           Sie nützen wenig und gelten als nebenwirkungsträchtig.

  

6.) Können Impfungen schaden?

Die meisten Katzen stecken Impfungen einigermaßen gut weg,

 auch wenn sie viel zu oft gepikst werden. Manche aber erleiden Nebenwirkungen, die von Befindlichkeitsstörungen (Fieber, Mattigkeit, Appetitverlust, Schmerzen u. ä.)

 über allergische Reaktionen (Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Kopfschwellung u. ä.) bis hin zum Tod reichen. Besonders gravierend sind Impfsarkome = bösartige Tumoren an der Impfstelle. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2000 Katzen daran. Tierärzte und ihre Verbände meiden den Begriff Impfsarkom, sie versuchen, statt dessen den Begriff Injektionsstellensarkom durchzusetzen. Damit soll verschleiert werden, dass die meisten Sarkome an Injektionsstellen durch Impfstoffe verursacht werden. Sarkome können zwar auch nach anderen Injektionen entstehen (etwa nach Injektion von Langzeit-Antibiotika), das ist aber selten. Die meisten Sarkome sind impfbedingt. Ein kleiner Knoten an der Impfstelle ist noch kein Grund zur Panik, meist geht er von selbst wieder weg. Wenn ein Knoten an der Impfstelle aber beständig weiterwächst, sollte er untersucht werden.

 

Gesundheitsuntersuchung statt Jahresimpfung

Vor allem ältere Katzen sollten regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden. Aber auch für jüngere Katzen ist ein regelmäßiger Check-up sinnvoll, etwa damit Zahnstein und Zahnfleischentzündungen rechtzeitig behandelt werden.

Erkrankungen von Zähnen und Maulhöhle sind auch bei Katzen unter zehn Jahren leider keine Seltenheit.

 

                                                          Weitere Informationen:

Monika Peichl:

Haustiere impfen mit Verstand,

erhältlich im Buchhandel und bei Online-Buchhändlern

 © Monika Peichl

 

Wenn Sie Fragen haben oder unsicher sind,

können Sie Monika Peichl auch per eMail kontaktieren:

mopeichl(at)aol.com

Impfschäden bei Katzen

Leider kommt dies immer mal wieder vor

– eine Impfung ruft Beschwerden bei der Katze hervor.

Die Symptome, Auffälligkeiten, Beschwerden können sämtlicher Natur sein, wie u.a.:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • auffällig verändertes Allgemeinverhalten
  • Sarkome
  • Tumore, Krebs
  • Aggressionen
  • Gehirnschaden
  • Husten
  • Katzenschnupfen
  • geringer Appetit
  • Ängste
  • Herzprobleme
  • uvm.